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Umsetzung des Basis-Systems

Unter dem Basis-System versteht man die ungekürzte Wiedergabe eines Textes in 6-Punkt-Braille. Durch den begrenzten Zeichenvorrat müssen bereits in der Basisschrift zahlreiche Umformungen vorgenommen werden, von denen die Darstellung von Zahlen wohl die augenfälligste ist (Zahlen werden gewöhnlich mit den Buchstaben "a" - "j" mit vorangestelltem Zahlzeichen "#" dargestellt).

Neben den Buchstaben des Alphabets gibt es noch zahlreiche Sonderzeichen, die jeweils durch mehr als ein Zeichen dargestellt werden. Außerdem führt die Blindenschrift neue Zeichen ein, die es im Schwarzdruck nicht gibt. Diese Ankündigungszeichen dienen beispielsweise der Kennzeichnung der Großschreibung, der Wiedergabe von Zeichenattributen oder der Kennzeichnung mathematischer und fremdsprachlicher Zeichen.

Bevor wir zu den Beispielen im Einzelnen kommen, hier zunächst eine Übersicht, welche Regeln RTFC für das Basis-System berücksichtigt:

Allgemein (in allen Sprachen)
  • Die unterschiedlichen Formen der geraden und typografischen Anführungszeichen werden in die entsprechenden Redebeginn- und -schlusszeichen für Braille umgewandelt. Apostrophe bleiben erhalten.
  • Zahlenkolonnen können sowohl mit Punkt 2 (englische Schreibweise) als auch mit Punkt 3 (deutsche Schreibweise) gegliedert werden. Das jeweils letzte Glied muss dabei 3-stellig sein, damit das Programm die Zahl als gegliederte Zahl interpretiert.
  • Ordnungszahlen werden als arabische Zahlen mit nachgestelltem Punkt geschrieben ("Full Stop" im Englischen).
  • Die Umsetzung mit Zahlen in gesenkter Schreibweise ist abschaltbar, wobei gleichzeitig der Aufhebungspunkt für Zeichen entfällt, die mit solchen Zahlen verwechselt werden könnten.
  • Bei Rechenzeichen wie "+", "-", "*", "/" usw. in Kombination mit Zahlen können Leerfelder optional entfallen.
  • Bei römischen Zahlen werden die Regeln der Groß-/Kleinschreibung berücksichtigt, so dass groß geschriebene Zahlen mit den entsprechenden Zeichen angekündigt werden (abschaltbar).
  • Verbindungen aus Zahlen und Wörtern werden auch mit Kürzungen verwechslungsfrei umgesetzt.
  • Der Bindestrich kann vielfältige Bedeutungen annehmen. Er wird auch als Trennstrich, Ersatz- oder Auslassungsstrich, Gedanken- und Streckenstrich, Spiegelstrich (für Aufzählungen) oder Minus-Zeichen verwendet und regelgerecht umgesetzt. Überflüssige Leerfelder werden dabei entfernt.
  • Sonderformen der Groß-/Kleinschreibung wie Akronyme und gemischte Folgen wie in Eigennamen und Abkürzungen (Beispiel: "GmbH") werden mit den üblichen Ankündigungszeichen versehen (abschaltbar).
  • Währungssymbole wie z. B. das Euro-Symbol und akzentuierte Zeichen erhalten zur Kennzeichnung den vorangestellten Punkt 4. Die Darstellung erfolgt zur besseren Lesbarkeit standardmäßig nicht mit Punktkombinationen aus fremdsprachlichen Alphabeten. Diese Darstellung kann jedoch optional zugeschaltet werden.
  • Internet- und E-Mail-Adressen werden automatisch erkannt und als Einschübe in 6-Punkt-Computer-Braille wiedergegeben (abschaltbar).
  • Einschübe in Vollschrift oder Computer-Braille können auch manuell durch gezielte Verwendung der Ankündigungszeichen aus der deutschen Systematik eingebracht werden (abschaltbar).

DE, CH (nur im Deutschen)
  • Bei mehreren aufeinanderfolgenden Anmerkungssternchen wird nur das erste mit Punkt 6 markiert.
  • Datum, Uhrzeit, ganzzahlige Brüche und Dezimalklassifikatoren werden mit Zahlen in gesenkter Schreibweise umgesetzt. Beim Datum gilt dies für die traditionelle Schreibweise mit einem Punkt zwischen den Ziffern. Bei der Uhrzeit muß das Wort "Uhr" hinter der Zahl stehen, damit das Programm die Uhrzeit von einer Division oder Verhältniszahl unterscheiden kann.
  • Die Großschreibung von Wörtern kann mit dem Großschreibzeichen (Punkte 46) gekennzeichnet werden (optional).
  • Bei der Kennzeichnung der Großschreibung innerhalb von Wörtern werden keine Kürzungen verwendet. Folgen von Wörtern in Großbuchstaben werden ebenfalls berücksichtigt und mit der Punktfolge 45-45 angekündigt.
  • Bei heute üblichen Schreibweisen wie "SchülerInnen", die sowohl die männliche als auch die weibliche Form einbeziehen, wird automatisch ein Schrägstrich vor dem "i" eingefügt. Hier entfällt die Kennzeichnung der Großschreibung.
  • Bei Prozent-, Promille- und Gradangaben, sowie beim Paragraph-Zeichen entfällt das Leerfeld zwischen der Zahl und dem Sonderzeichen.
  • Für Einschübe in 6-Punkt-Computer-Braille werden jeweils die vorangestellten Punkte 4 und 6 anstelle der Punkte 7 und 8 verwendet. Die Zeichen, die nur aus den Punkten 4 und 6 bestehen, werden dabei verdoppelt.

EN, ENU (nur im Englischen)
  • Während im Britischen nur der Nenner ganzzahliger Brüche mit Zahlen in gesenkter Schreibweise dargestellt wird, gibt es im Amerikanischen den NEMETH-Code für Zahlen und Rechenzeichen. Dabei werden alle Zahlen in gesenkter Schreibweise dargestellt. Die mathematischen Sonderzeichen aus dem NEMETH-Code erlauben den Verzicht auf Ankündigungszeichen innerhalb von mathematischen Ausdrücken.
  • Zur verkürzten Darstellung von Datum, Uhrzeit und Dezimalklassifikatoren gibt es spezielle Schreibweisen.
  • Die Großschreibung von Wörtern kann mit dem Großschreibzeichen (Punkt 6) gekennzeichnet werden. Im Amerikanischen wird die Großschreibung standardmäßig gekennzeichnet, im Britischen muss dies explizit gewählt werden.
  • Bei der Kennzeichnung der Großschreibung innerhalb von Wörtern werden weiterhin Kürzungen verwendet, sofern diese nicht über ein Großschreibzeichen hinweg gehen. Dadurch ergeben sich gelegentlich neue Kürzungsmöglichkeiten.
  • Für Einschübe in 6-Punkt-Computer-Braille werden im Britischen und Amerikanischen jeweils eigene Codes mit spezifischen Großschreibzeichen verwendet.
 

Weitere Informationen und Beispiele zu den genannten Punkten finden Sie auf den folgenden Seiten:

Hinweis: 
Zur Darstellung der Beispiele am Bildschirm benötigen Sie die TrueType-Fonts zur Simulation von Braille, die Sie über den Link am Ende jeder Seite herunterladen können.

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[Internet] True-Type Fonts zur Simulation von Braille (ansibrl.exe - 300 kB)

Erstellt: 01.12.2010 18:00   Aktualisiert: 15.03.2024 15:00
Autor: Dipl.-Ing. (FH) W. Hubert
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